8. Etappe: Stenico - Riva

Paso del Bellino
Ab dem Paso del Bellino (763m!)
geht's bis Riva (73m) nur noch berab

Nach einer lauten Nacht, der Krach vom Tischfußballspiel war bis in den 4. Stock und bis 24 Uhr zu hören, geht der Tag erstaunlich gut mit frischen Nuß-Croissants los. Das ist zwar das einzig gute am Frühstück, aber das ist immerhin besser wie „an Stui an Kopf“.

In einem Prospekt über das Val d’Agola sehen wir ein paar schöne Fotos vom Bergsee, und wir wissen jetzt immerhin, was wir gestern verpasst haben.

Unsere Tour ist sozusagen am Ende und spektakuläre Höhepunkte oder große Herausforderungen erwarten uns auf der Fahrt bis zum Passo del Ballino auch nicht. Somit lassen wir, zumal das Wetter wieder ziemlich trüb ist, das Ganze gemütlich auf uns zukommen.

Nach einer kurzen Abfahrt beginnt die Steigung zum letzten „Pass“. Auf 11,5 km müssen wir nur 200 Hm überwinden, aber dieser flache Anstieg kann mit der Zeit ziemlich nerven.

Mit jedem Meter dem wir dem Gardasee näher kommen, wird unsere Stimmung und das Wetter dann doch noch besser. Auf der Passhöhe essen wir unsere selbst geklauten – äh ..... gepflückten – Äpfel, bevor wir auf der Teerstraße am türkis-farbenen Lago di Tenno vorbei in Richtung Riva fahren.

Auf engen Sträßchen und schmalen Hainen fahren wir durch die Dörfer und Obstgärten hinunter nach Riva. Als wir das erste mal den Gardasee sehen, sind wir endgültig in Hochstimmung. Jetzt können wir es kaum mehr erwarten unsere Füße in den See zu stellen.

Die vorwiegend älteren Touristen an der Hafenpromenade in Riva staunen nicht schlecht, als wir uns samt unseren Rädern in den Gardasee stellen. Das Wasser ist badewannenwarm und hie und da kommt sogar die Sonne durch. Nach einer längeren Zeit im See genießen wir noch ein Eis und lassen dabei die Eindrücke der letzten Woche auf uns wirken .........

Urlaub am Gardasee

Im großen und ganzen ziellos machen wir uns dann so langsam auf die Suche nach einem strandnahen (gell, Mama!!) Hotel im Großraum Riva/Torbole. Da wir nicht so genau wissen wie es am Nordende des Sees so ausschaut beansprucht die Suche, auch verzögert durch einen kleinen Ausrutscher meinerseits viel Zeit.

Nach dem Mittagessen und vielen erfolglosen Versuchen entschließen wir uns am Nachmittag für das 1-Sterne Allbergo „Villa Luisa“, das von zwei Alten Damen unterhalten wird. Die Etagendusche und das Etagenklo stören uns nicht weiter, da sie ja nur von Resi, Mama und uns benutzt werden. Stutzig macht mich im Moment nur die Antwort auf die Frage nach dem Frühstücksbüffet: „Frühstück gibt es ganz normales!“

Als nächstes müssen wir noch das Treffen mit Mama und Resi koordinieren. Das funktioniert perfekt und wir schlendern am Abend nach einem heftigen Gewitter an der Strandpromenade entlang zum Essen. Dies ist auch ein leidiges Thema. Erst auf den vierten Anlauf finden wir mit dem Restaurant des Hotels Benaco (direkt am Hafen in Torbole) ein Speiselokal, das uns in allen Belangen zusagt. Das Essen schmeckt ausgezeichnet, der Service ist gut und das Preis-Mengen Verhältnis ist ebenfalls in Ordnung.

Auf der Suche nach einer Bar in der wir den Abend ausklingen lassen wollen, werden wir von einem Sturm mit Orkanböhen überrascht. Wir flüchten uns in ein Café und Lars bekommt den besten Tiramisu seit langer Zeit. Einen Cappucchino mit Tiramisu und eine Flasche Wein später gehen wir – teils angeheitert – zurück zur „Villa“.

Am nächsten Tag machen sich Mama und Resi auf die Suche nach einem Badestrand, während Lars und ich die Gegend um den Lago di Cavedine und Drena in Augenschein nehmen.

 
 
© Lars Kaufmann / Nicole Miller www.schrofenpass.de aktualisiert: 13. Februar 2005